Was darf eine Ernährungsberater-Ausbildung kosten?
November, 2024
Eine Tätigkeit als Ernährungsberater/in erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Bedarf an Beratung zu einer gesunden Ernährung angesichts der gesundheitlichen Fehlentwicklungen, die mit falscher Ernährung einhergehen, zugenommen hat.
Zugleich finden Ernährungsberater/innen -teilweise in Abhängigkeit von weiteren Qualifikationen- eine breite Palette von Beschäftigungsmöglichkeiten vor (mehr zu den Berufsaussichten erfährst du hier: www.ernaehrungswissenschaften.net/berufsaussichten-ernaehrungswissenschaftler).
Angestellt oder Selbstständig?
Ernährungsberater/innen können sowohl selbständig als auch angestellt tätig sein; finden Verwendung im privaten wie im staatlichen Sektor und in einer Vielzahl von Tätigkeitsfeldern und Branchen:
- Verbraucher- und Ernährungsberatungen,
- Seminartätigkeit,
- Nahrungsmittelindustrie,
- Sport,
- Fitness,
- Wellness etc.
Da die Berufsbezeichnung Ernährungsberater/in nicht gesetzlich geschützt ist, erfolgt der Zugang zum Beruf auf verschiedenen Wegen. Die angebotenen Weiterbildungen zum/zur Ernährungsberater/in können sich auch an unterschiedliche Zielgruppen richten, sodass auch die Voraussetzungen für eine Teilnahme an diesen Kursen variieren können; in den meisten Fällen stehen sie aber allen Interessierten grundsätzlich offen.
Eine große Spannbreite gibt es auch bei den Kosten. Die Preise für die Weiterbildungen reflektieren Art und Umfang des Angebots und sind auch abhängig davon, ob sie Fern- oder Präsenzlehrgänge sind (oder eine Mischung aus beiden). Ein aussagekräftiger Kostenvergleich ist daher nur unter Berücksichtigung dieser Faktoren möglich.
Gleichwohl finden sich für die verschiedenen Typen von Weiterbildungskonzepten zum/zur Ernährungsberater/in in der Regel jeweils mehrere Anbieter, die Kosten sind in solchen Fällen ähnlich gearteter Kurse am einfachsten zu vergleichen.
Die Kosten im Überblick
Kurse, die mit einem Zertifikat als Ernährungsberater/in abgeschlossen werden, erstrecken sich in einigen Fällen gerade einmal über wenige Tage -dies sind Präsenzkurse- und kosten dann auch “nur” einige hundert Euro.
Unabhängig von der Qualität solcher Veranstaltungen ist offensichtlich, dass in einem solch kurzen Zeitraum die Vermittlung nur eines Bruchteils von Inhalten dessen möglich ist, was in beruflichen Weiterbildungen zum/zur Ernährungsberater/in unterrichtet wird, die mehrere Monate oder sogar länger als ein Jahr dauern, selbst wenn in diesen Fällen der wöchentliche Lernaufwand nur 10 Stunden oder weniger beträgt.
Unter den Fernlehrgängen zum Ernährungsberater/in gibt es eine Gruppe von Angeboten, die eine Regel-Lernzeit von etwa 3-6 Monaten vorsehen. Die Kosten belaufen sich in diesen Fällen auf wenige hundert bis etwa 800 Euro. Am Ende dieser Weiterbildungen findet eine schriftliche Abschlussprüfung statt und die erfolgreiche Teilnahme mündet gleichfalls in einem Zertifikat als Ernährungsberater/in.
Renommierte Schulen und ihre Kosten im Überblick
Anbieter | Kosten | Webseite |
Ab 193,00 ,- im Monat. | www.ils.de | |
Die Kosten für die Ausbildung am BTB finden Sie auf der Webseite. | www.btb.info | |
Insgesamt nur 1737,- | www.akademie-der-naturheilkunde.com | |
207,- im Monat. Die Gesamtkosten für den Lehrgang bei Paracelsus liegen bei 1.863,-. |
www.apollon-hochschule.de |
Ab 15 Monate wird die Weiterbildung zum Ernährungsberater interessant
Eine vertiefte Weiterbildung kann von den Fernlehrgangsangeboten zur Ernährungsberatung erwartet werden, die auf 15 Monate oder sogar darüber hinaus angelegt sind. Zumeist ist hier auch eine kostenlose Verlängerung der Lernzeit möglich. Der vorgesehene wöchentliche Lernaufwand liegt bei Kursen von der genannten Dauer unter 10 Stunden.
Die Kostenstruktur ist in der Breite durchaus uneinheitlich, Vergleiche unter Berücksichtigung der gebotenen Inhalte sowie der eigenen Zielsetzungen und Orientierungen also unbedingt ratsam.
Es gibt recht viele Angebote im Bereich von 1500-2000 Euro, darüber hinaus solche, bei denen Kosten von 2000-3000 Euro entstehen und schließlich auch solche mit einem Preisschild von mehr -manchmal sogar deutlich mehr- als 3000 Euro. Neben einer Abschlussprüfung muss im Rahmen dieser auf einen Zeitraum von über einem Jahr ausgerichteten Weiterbildungen zum/zur Ernährungsberater/in oft auch eine Haus- oder Abschlussarbeit vorgelegt werden.
Zusätzliche oder gesondert ausgewiesene Kosten
Nicht immer kann die erste Preisnennung für ein Weiterbildungsangebot mit den Gesamtkosten gleichgesetzt werden. Es ist möglich, dass z. B. Seminar– oder Prüfungsgebühren extra ausgewiesen werden; bei Präsenzveranstaltungen entstehen in der Regel gesonderte Unterbringungs- und Verpflegungskosten; Unterrichtsmaterial kann extra berechnet werden, wenn man es in Druckform möchte etc.
Besonders beliebt sind zur Zeit der Studiengang Ernährungswissenschaften Bachelor of Science (B.Sc.) ohne NC an der IU Internationalen Hochschule. Mehr zu den Kosten und Anrechnungsmöglichkeiten findest du in der kostenlosen Studienbroschüre unter: www.iu.de/ernaehrungswissenschaften
Darf die Weiterbildung zum Ernährungsberater über 3000 Euro kosten?
Wir haben oben schon festgehalten, dass die “lange Version” der Weiterbildung Ernährungsberater/in in den meisten Fällen nicht mehr als 2500 oder gar 3000 Euro kostet. Diese Grenze wird auch von den meisten der etablierten Institute im Bereich von Fernlern- oder Fernstudiengängen nicht überschritten.
Eine Weiterbildung die mehr als 3.000 € kostet, sollte mit Vorsicht betrachtet werden
Angesichts dieser großen Auswahl an Weiterbildungsangeboten im gemäßigten Preisbereich ergibt sich für Forderungen von über 3000 Euro ein besonderer Rechtfertigungsbedarf, insbesondere, wenn bei den entsprechenden Angeboten weder inhaltlich noch im Hinblick auf sonstige Leistungen zu erkennen ist, dass diese über die der günstigeren Konkurrenz hinausgehen.
Sollte ein solches hochpreisiges Angebot trotzdem in die Auswahl kommen, kann der Anbieter gegebenenfalls direkt angesprochen werden, um die Kostenstruktur oder die Gründe für die hohe Forderung zu erläutern. Wenn dies nicht befriedigend ausfällt, gibt es glücklicherweise eine reiche Auswahl nicht überteuerter Alternativen.
Kosten Ernährungsberater/in IHK
Auch über die IHK kann ein Zertifikat Ernährungsberater/in erworben werden. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle örtlichen oder regionalen IHKs diese Weiterbildung anbieten (mehr dazu unter: Ernährungsberater Ausbildung IHK).
Während der IHK-Lehrgang Ernährungsberater/in preislich in ähnliche Dimensionen vordringt wie die Fernlehrgangsangebote zur Ernährungsberatung mit einer Dauer von 15 Monaten oder mehr, gibt es davon abgesehen wesentliche Unterschiede.
Zwar kann die Ausgestaltung des IHK-Zertifikatslehrgangs Ernährungsberater/in mehr oder weniger kompakt sein (von 2 Wochen in Vollzeit bis hin zu mehreren Monaten mit Veranstaltungen vornehmlich an Wochenenden), aber immer geht es dabei um Präsenzunterricht. Dieser ist bezüglich des finanziellen Aufwandes pro Lerneinheit grundsätzlich deutlich teurer als ein Fernlehrgang Ernährungsberater/in.
Achtung! Schwarze Schafe in der Ernährungsberater Ausbildung
Da für den Beruf des/der Ernährungsberater/s/in keine bestimmte Ausbildung vorgeschrieben ist, können Weiterbildungsangebote so verschiedenartig sein, wie dies oben beschrieben wurde. Jedem dürfte aber klar sein, dass der Wert einer Zertifizierung als Ernährungsberater/in nicht zuletzt davon abhängt, wie umfangreich, solide und profund der absolvierte Lehrgang ist.
Der Wert der gewählten Weiterbildung misst sich nicht zuletzt daran, welche Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten sich auf ihrer Basis eröffnen. Bei der Auswahl des passenden Angebotes im Hinblick auf die Aussortierung möglicherweise nicht wirklich hilfreicher oder gar unseriöser Kurse können neben dem Suchen nach Erfahrungen und Bewertungen des Anbieters auch weitere Kriterien helfen.
Beispielsweise kann überprüft werden, ob die Weiterbildung von der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) oder anderen zertifiziert wurde oder von einer anderen Prüforganisation einer Bewertung unterzogen wurde; ob der Anbieter Mitglied in einem Branchenverband ist, der sich selbst hohe Qualitätsmaßstäbe setzt; oder ob es Kooperationen etwa mit Verbänden aus dem Gesundheits- oder anderen Bereichen gibt, in denen eine Beschäftigung als Ernährungsberater/in typischerweise stattfindet.
Die Prüfung solcher Kriterien und eine ausführliche Durchsicht der verschieden Angebote sollte es schließlich jedem ermöglichen, eine Weiterbildung zum/zur Ernährungsberater/in zu finden, die sowohl den eigenen Bedürfnissen und beruflichen Vorstellungen entspricht als auch anerkannten Qualitätsstandards gerecht wird, ohne einen überhöhten Preis dafür zahlen zu müssen.